Das Thema „nachhaltig leben“ ist ziemlich komplex und wer am Anfang steht, weiß oft gar nicht, wo er oder sie überhaupt anfangen soll. Als ich angefangen habe, mich mit einem nachhaltigen Leben auseinanderzusetzen, war das Thema noch nicht so präsent wie heute (das war zwischen 2010 und 2015) und mein Wissen wuchs mit der Bekanntheit des Themas. Damals hatte ich auch noch kein Kind und dementsprechend viel mehr Zeit, mich einzulesen und zu recherchieren.
Heute gibt es allerdings eine Fülle an Artikeln, Bücher, Videos und Schwerpunkten – wie z.B. die Zero Waste-Bewegung oder Minimalismus – dass man sich schnell verloren fühlen kann. Und wer dann auch noch eine Familie hat, hat sowieso immer Zeitnot, weil andere Sachen einfach wichtiger sind. Manchmal ist man auch einfach froh, wenn ein Tag ohne viele Dramen vorübergeht und wir total geschafft abends auf das Sofa sinken. Mit unserer letzten Willenskraft wollen wir aber noch mindestens eine Stunde wachbleiben und nicht schon um 20 Uhr mit dem Kind schlafen gehen. Weil sonst hatte man ja gar keinen Feierabend.
Wo soll da noch Zeit sein, über ein nachhaltigen Familienleben nachzudenken? Deswegen habe ich über die letzten Jahre – v.a. seit ich selber Mama bin – viele Tipps gesammelt, wie man v.a. mit Kindern (ca. 3-10 Jahre) Nachhaltigkeit einfach im Alltag umsetzen kann.
Was mir dabei immer wichtig ist zu betonen: Jeder hat andere Ressourcen und Möglichkeiten, etwas zu tun. Jeder kleine Schritt zählt. Und wie bei allen neuen Gewohnheiten, wird es mit der Zeit leichter und selbstverständlicher. Was für den einen leicht umzusetzen ist, braucht bei jemand anderen vielleicht viel mehr Kapazität an Zeit, Energie oder auch Geld. Meine Liste ist daher als Starthilfe und Inspiration gedacht, was alles möglich ist. Und ich bin mir sicher, dass du das ein oder andere vielleicht sowieso schon umsetzt.
17 Ziele für eine nachhaltige Zukunft
Damit es leichter fällt, den Überblick über das Thema „Nachhaltigkeit“ zu behalten, gibt es mittlerweile viele Leitlinien und Manifeste, an denen wir uns orientieren können.
Seit 2015 gibt es die sogenannten 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung oder kurz SDGs (eng. Sustainable Development Goals), die in der Agenda 2030 auf dem Gipfeltreffen der Vereinten Nationen (= UN) verabschiedet wurden. Darin verpflichten sich die Staaten der UN, allen Menschen bis zum Jahr 2030 ein Leben in Würde zu sichern. Deswegen gilt die Agenda 2023 auch als „Weltzukunftsvertrag“. Die 17 Zielen sind dabei Handlungsprinzipien, nach denen sich alle richten können.
Die 17 Ziele berücksichtigen alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Soziales, Umwelt, Wirtschaft – gleichermaßen und wurden von der Bundesregierung 2016 in der „Deutschen Nachhaltigkeitsstrategien“ aufgenommen. Alle zwei Jahre gibt es auch einen Bericht des Statistischen Bundesamts, wie es denn so mit der Umsetzung der 17 Ziele bei uns aussieht. Und Spoiler: ziemlich düster.
Nichtsdestotrotz finde ich es super, dass es einen globalen Rahmen mit gemeinsamen Zielen gibt, die wir durch bewusste Handlungen auch gut in unseren Alltag integrieren können. Was aber natürlich grundsätzlich immer geht – über alle 17 Ziele hinweg:
- Entsprechende Projekte finanziell unterstützen (z.B. durch Spenden an Organisationen).
- CO2 kompensieren (z.B. für eine Flugreise).
- Nachhaltig investieren (z.B. in Aktien oder ETFs).
- Ehrenamtlich tätig werden (z.B. in gemeinnützigen Vereinen).
- Sich weiterbilden und ein Bewusstsein schaffen (z.B. gemeinsam Bücher lesen oder Vorträge besuchen).
Doch auch die kleinen alltäglichen Dinge zählen. Und der große Pluspunkt dabei ist: Wenn wir selber ins Handeln kommen, fühlen wir uns selbstwirksam – d.h. wir haben das Gefühl aktiv etwas zu bewegen. Und das kommt unserer Zufriedenheit zu gute.
Die 17 Ziele:
1. Keine Armut
Ziel: Armut beenden, Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen und natürlichen Ressourcen für alle, Verringerung von Ungleichheit
✅ Einfache Maßnahmen:
- (Gut erhaltenes) Gebrauchtes an Sozialkaufhäuser bzw. Wohltätigkeitsläden (z.B. Spielsachen, Möbel) spenden.
- Second-Hand kaufen und verkaufen, um Ressourcen zu schonen und Zugang zu günstigen Produkten zu ermöglichen.
- Gemeinsam auf dem Wochenmarkt einkaufen oder kleine regionale Läden unterstützen, um Arbeitsplätze zu sichern.
- Mit Freunden und Freundinnen Spielzeug tauschen, statt Neues zu kaufen.
- Darüber sprechen und Bewusstsein schaffen, dass manche Menschen weniger haben und Hilfe brauchen.
🚀 Größere Taten:
- In Wohnprojekten mit sozialen Mieten oder Mehrgenerationenhäusern mitwirken.
2. Kein Hunger
Ziel: Hunger beenden, gesunde und ausgewogene Ernährung für alle, Zukunft der Landwirtschaft sichern, Förderung von nachhaltiger Landwirtschaft
✅ Einfache Maßnahmen:
- Lebensmittelverschwendung reduzieren, indem wir Reste verwerten oder für später aufbewahren.
- Essen mit einem Wochenplan planen, um bewusster einzukaufen und weniger Lebensmittel wegzuwerfen. Einen Essensplan findest du in meinem Etsy-Shop zum Download.
- Das Mindesthaltbarkeitsdatum (Mhd) nicht mit einem Verbrauchsdatum verwechseln und die Lebensmittel einfach wegwerfen, sondern auf seine Sinne hören – Sehen, Riechen, Schmecken (Joghurt ist z.B. verschlossen noch mehrere Wochen länger haltbar).
- Lebensmittel haltbar machen, indem wir sie Einfrieren, Fermentieren oder Einkochen.
- Überschüssige Lebensmittel an Tafeln oder Organisationen spenden, statt sie wegzuwerfen, oder entsprechende Aktionen in Supermärkten wahrnehmen.
- Lebensmittel retten, wie z.B. mit der App „Too Good To Go“.
- Regionale und saisonale Bio-Produkte kaufen, um nachhaltige Landwirtschaft zu fördern. Einen kostenlosen Saisonkalender kannst du z.B. bei der Verbraucherzentrale herunterladen.
🚀 Größere Taten:
- Gemeinsam einen eigenen Gemüsegarten oder Hochbeet anlegen oder auf dem Balkon Kräuter und Gemüse anpflanzen.
- Bei der Tafel oder foodsharing-Aktionen engagieren und Essen an Bedürftige austeilen.
3. Gesundheit & Wohlergehen
Ziel: Gesund und achtsam leben, sich vor Krankheiten schützen
✅ Einfache Maßnahmen:
- Draußen spielen und gemeinsam Sport machen – z.B. bei einem „Bewegungstag“ pro Woche (z.B. Klettern gehen, Tanzen, Wandern).
- Zu Kita oder Schule laufen oder Fahrrad fahren statt Auto oder Bus nehmen.
- Die Treppe statt Rolltreppe oder Fahrstuhl nutzen.
- Gemeinsam mit frischen Zutaten gesund kochen und dabei auf verarbeitete Lebensmittel bzw. Fertigprodukte (so gut es geht) verzichten.
- Weniger Zucker essen und Fleischkonsum reduzieren – z.B. mit einem „Veggie-Tag“ in der Woche.
- Digitale Pausen und Bildschirm-freie Zeiten einplanen und stattdessen z.B. gemeinsam meditieren, Yoga machen (oder gemeinsam einen Yoga-Kurs besuchen) oder achtsam durch den Wald spazieren.
- Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen und regelmäßig Händewaschen, um Krankheiten vorzubeugen.
- Stress, Überforderung und psychische Krankheiten (an-) erkennen, persönliche Weiterentwicklung durch Therapie.
🚀 Größere Taten:
- Blut, Stammzellen oder Organe spenden und Kinder darüber aufklären.
- Organspendeausweis beantragen und im Geldbeutel mitführen.
4. Hochwertige Bildung
Ziel: Zugang zu Bildung für alle, Beseitigung von Bildungsungleichheiten und Förderung der Teilhabe, lebenslanges Lernen
✅ Einfache Maßnahmen:
- Jeden Tag ein Buch lesen oder vorgelesen bekommen (z.B als Gute-Nacht-Geschichte) und eine Lese-Ecke im Kinderzimmer oder Wohnzimmer einrichten – so richtig gemütlich mit Sitzkissen und Lichterkette.
- Bücher aus Büchereien bzw. Bibliotheken ausleihen (Kinderausweise sind oft kostenlos) oder Büchertausch-Stationen – wie öffentliche Bücherschränke – nutzen.
- Wissen weitergeben, indem wir anderen Menschen etwas Neues beibringen (z.B. ein Wort in einer anderen Sprache, ein neues Rezept), gemeinsame Lernspiele spielen und unsere Kinder aktiv in unseren Alltag einbeziehen – zusammen putzen, handwerken oder kochen macht gleich doppelt Spaß.
- Kinder sind neugierieg, deswegen müssen wir diese Neugier fördern und sie ermutigen, Neues zu entdecken – wie gemeinsam neue Dinge lernen (z.B. Kurse in der Volkshochschule oder Bildungszentrum besuchen), gemeinsam Abenteuer erleben (z.B. Geocaching, Camping, Natur erkunden), kindgerechte Museen besuchen.
🚀 Größere Taten:
- Sich engagieren und z.B. Bildungs-Patenschaften für Kinder aus ärmeren Verhältnissen übernehmen, Lesepat*in werden, im Kindergarten oder der Bücherei vorlesen oder allgemein ehrenamtlich im Bereich Bildung aktiv werden (z.B. Hausaufgabenhilfe für geflüchtete oder sozial benachteiligte Kinder).
- In Weiterbildungen investieren – beruflich durch Fortbildung sowie privat durch Coaching oder Therapie.
5. Geschlechtergleichheit & Selbstbestimmung
Ziel: Gleichstellung der Geschlechter, gleichberechtigte Teilhabe an Entscheidungsprozessen
✅ Einfache Maßnahmen:
- Haushalt und Kinderbetreuung fair aufteilen und – sofern möglich – Elternzeit gleichberechtigt auf beide Partner aufteilen.
- Stereotypische Rollenbilder hinterfragen und unabhängig vom Geschlecht, die Kinder mit Puppen, Autos oder Bausteinen spielen lassen – auch Klischees in TV-Serien oder Bücher hinterfragen und gemeinsam darüber sprechen.
- Über Vorbilder sprechen, die Geschlechterklischees brechen und Geschichten über starke Frauen und Männer vorlesen – und ganz wichtig: selber Vorbild sein.
🚀 Größere Taten:
- In Sportverein oder Kindergarten für Gleichstellung engagieren.
6. Sauberes Wasser & Sanitäreinrichtungen
Ziel: Sauberes Wasser und freier Zugang zu Trinkwasser
✅ Einfache Maßnahmen:
- Wasser sparen, indem wir kürzer duschen und beim Zähneputzen den Wasserhahn nicht laufen lassen. Wir können einen Sparduschkopf installieren und gebrauchtes Wasser (z.B. aus der Wärmflasche) weiternutzen (z.B. zum Blumen gießen).
- Nachhaltige Produkte wie umweltfreundliche Wasch- und Reinigungsmittel nutzen und darauf achten, dass sie biologisch abbaubar sind.
- Medikamente und Putzmittel umweltgerecht entsorgen, damit keine Chemikalien ins Wasser gelangen.
- Leitungswasser statt gekauftes Wasser trinken: Wasserfilter oder Wassersprudler nutzen und keine schweren Plastikflaschen mehr schleppen.
🚀 Größere Taten:
- Zisterne oder Regenwassertank für die Gartenbewässerung einbauen.
- Wassersparende Haushaltsgeräte (z. B. Waschmaschine, Geschirrspüler) kaufen.
7. Bezahlbare & saubere Energie
Ziel: Erneuerbare Energie fördern, Zugang zu bezahlbarer Energie für alle
✅ Einfache Maßnahmen:
- Energie sparen, indem wir LEDs nutzen, Geräte bewusst ausschalten und das Licht ausmachen, wenn wir ein Zimmer verlassen.
- Während der jährlichen Earth Hour können wir eine gemütliche Stunde bei Kerzenlicht genießen.
- Zu einem nachhaltigen Energieanbieter wechseln und Ökostrom nutzen.
🚀 Größere Taten:
- Balkonkraftwerk oder PV-Anlage installieren oder Solarladegeräte nutzen, um erneuerbare Solarenergie zu fördern.
- Smart-Home-Technologie für energieeffizientes Wohnen nutzen – besonders für technikaffine Kinder und Eltern ein schönes „Spielzeug“.
8. Menschenwürdige Arbeit & Wirtschaftswachstum
Ziel: Nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Arbeit für alle fördern, Schutz der Arbeitsrechte
✅ Einfache Maßnahmen:
- Fair einkaufen, indem wir Unternehmen unterstützen, die faire Löhne zahlen.
- Bewusst konsumieren und dabei auf Qualität statt Quantität achten – am besten dabei noch regionale Betriebe und Start-ups unterstützen.
- Über faire Bezahlung sprechen und Kindern erklären, warum manche Produkte teurer, aber fair produziert sind.
- Wir können aber auch unsere eigenen Arbeitsbedingungen hinterfragen und bewusster gestalten – z.B. indem wir Pausen einhalten, Überstunden vermeiden und auf einen ergonomischen Arbeitsplatz achten.
- Achtsam mit unserem Besitz umgehen und die Arbeit anderer wertschätzen, indem wir Spielzeug, Kleidung und Schulmaterial pflegen, damit es lange hält – und ggf. reparieren (lassen).
- Selbstgemachte Geschenke basteln, statt neue Sachen zu kaufen – oder Zeit statt Zeug schenken.
🚀 Größere Taten:
- Remote-Work oder Co-Working-Spaces nutzen, um weite Pendelwege zu reduzieren.
- Selbst ein nachhaltiges Unternehmen oder Start-up gründen.
9. Industrie, Innovation & Infrastruktur
Ziel: Nachhaltige Industrialisierung fördern, Innovationen unterstützen, Infrastruktur widerstandsfähig machen
✅ Einfache Maßnahmen:
- Technologien bewusst nutzen und Geräte länger verwenden, statt neu zu kaufen. Kaputte Geräte oder Spielzeug reparieren statt es wegwerfen.
- Sharing-Angebote nutzen, wie Carsharing oder Werkzeugverleih im Baumarkt.
- Mit recycelten Materialien basteln (z.B. Kartons, Joghurtbecher) oder alte Dinge upcyclen (z.B. Möbel).
- Eine kleine Erfindung bauen – z.B. ein Wasserrad oder eine Windturbine aus Lego – oder gemeinsam und kindgerecht Programmieren lernen, z.B. mithilfe von Apps oder gemeinsam mit der Maus.
- Einen Ausflug in eine Fabrik oder ein Wissenschaftszentrum machen.
🚀 Größere Taten:
- In nachhaltige Mobilität investieren und z.B. als nächstes ein E-Auto leasen oder ein Lastenrad nutzen.
- Crowdfunding für nachhaltige Projekte und Innovationen unterstützen – z.B. über ecocrowd.
10. Weniger Ungleichheiten
Ziel: Ungleichheiten verringern, Zusammenhalt fördern
✅ Einfache Maßnahmen:
- Inklusion fördern und Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Behinderung gleich behandeln bzw. nicht ausgrenzen – hier können wir Eltern ein Vorbild sein.
- Spielzeug oder Snacks mit anderen Kindern teilen.
- Eigene Privilegien hinterfragen und Vorteile erkennen – das ändert den Blickwinkel uns lässt uns mit offenen Augen unsere Mitmenschen begegnen.
- Lokale soziale Projekte unterstützen, indem wir Zeit, Knowhow oder Geld für Integrationsprojekte spenden.
- Bücher über Vielfalt lesen und darüber sprechen.
🚀 Größere Taten:
- Ein Fest mit Essen aus verschiedenen Kulturen organisieren (z.B. in Kita oder Schule).
- Immobilien für sozial gerechtes Wohnen bereitstellen.
- Selbst aktiv an politischen Veränderungen mitwirken und sich in Vereinen, Organisationen oder Parteien angagieren.
11. Nachhaltige Städte & Gemeinden
Ziel: Städte lebenswert gestalten
✅ Einfache Maßnahmen:
- Öfter ÖPNV nutzen und Fahrrad fahren, um weniger Lärm und Smog zu verursachen – z.B. lieber zu Fuß oder mit dem Roller zu Schule und Kita gehen.
- Nachbarschaft stärken und sich bei Gemeinschaftsprojekte engagieren, Flohmärkte besuchen oder Reparaturcafés unterstützen.
- Öffentliche Spielplätze und Parks sauber halten – oder eine Müllsammel-Aktion starten, z.B. am World Cleanup Day.
- Mithelfen, Bäume und Blumen in der Nachbarschaft zu pflanzen oder eine Baum-Patenschaft übernehmen.
- Ein autofreies Wochenende machen und nur mit Rad oder Bus fahren.
🚀 Größere Taten:
- Balkone und Gärten grün gestalten oder eine bienenfreundliche Blumenwiese pflanzen – geht auch ohne großen Garten oder Balkon und nennt sich Urban Gardening.
- Eine E-Ladesäule für die Nachbarschaft bereitstellen.
- Ein Straßenfest veranstalten und alle Nachbarn kennenlernen.
12. Nachhaltiger Konsum & Produktion
Ziel: Ressourcen nachhaltig nutzen, nachhaltig produzieren und konsumieren
✅ Einfache Maßnahmen:
- Keine Sachen kaufen, die wir nicht wirklich brauchen – bewusst konsumieren sozusagen.
- Second-Hand statt neu kaufen und Kleidung, Möbel oder Elektronik gebraucht erwerben.
- Plastik und Müll reduzieren, indem wir Mehrwegprodukte nutzen und unnötige Verpackungen vermeiden.
🚀 Größere Taten:
- Ein Zero-Waste-Haushalt anstreben.
- Minimalismus ausprobieren und sich Gedanken darüber machen, was wir wirklich brauchen.
Wie Ordnung dir dabei hilft, bewusster zu konsumieren, erfährst du in meinem Artikel „Nachhaltige Ordnung: Leichter und bewusster leben“
13. Maßnahmen zum Klimaschutz
Ziel: Klimawandel bekämpfen und Lebensbedingungen für alle erhalten
✅ Einfache Maßnahmen:
- Weniger Fleisch essen und den CO₂-Ausstoß durch Ernährung verringern.
- Bei unvermeidbaren Emissionen, CO₂-Kompensation nutzen und z.B. Bäume pflanzen lassen.
- Flugreisen reduzieren und für kürzere Strecken Bahn oder Bus nehmen.
- Unseren Lebensstil analysieren, reflektieren und unseren ökologischer Fußabdruck ausrechnen.
- Müll richtig trennen und recyclen.
🚀 Größere Taten:
- In CO₂-neutrale Heizsysteme (z.B. Wärmepumpe) investieren.
- Bäume oder Blumen pflanzen, um CO₂ zu speichern.
- Eine Klima-Challenge machen (z.B. eine Woche lang nur regionale und saisonale Lebensmittel essen oder einen Monat vegan leben – wie beim Veganuary).
14. Leben unter Wasser
Ziel: Marine Lebensräume schützen und Meeresverschmutzung verringern
✅ Einfache Maßnahmen:
- Beim Strandbesuch keinen Müll hinterlassen und keine Muscheln oder Meerestiere aus dem Urlaub mitnehmen.
- Gemeinsam einen Film über das Meer und seine Bedeutung schauen.
- Meeresfreundliche Kosmetik wählen – ohne Mikroplastik und umweltschädliche Inhaltsstoffe – und beim Schwimmen im Meer korallenfreundlicher Sonnenschutz nutzen.
- Bewusst Fisch konsumieren und auf MSC-Zertifizierung achten, sich für regionalen Fisch entscheiden oder auf pflanzliche Alternativen zurückgreifen.
- Naturbäder oder Badeseen statt chlorgereinigte Schwimmbäder besuchen.
🚀 Größere Taten:
- Ein eigenes Regenwassersammelsystem installieren, um die Wasserbelastung zu reduzieren.
15. Leben an Land
Ziel: Landökosysteme und Wälder schützen, Artenvielfalt erhalten
✅ Einfache Maßnahmen:
- Regionale und bilogoisch angebaute Lebensmittel bevorzugen, um Monokulturen und Pestizidverbrauch zu vermeiden.
- Keine umweltschädlichen Produkte kaufen – wie z.B. Tropenholz (oft illegale Abholzung von Regenwäldern) und Palmöl (Plantagen zerstören Regenwälder, in der Verarbeitung können krebserrregende Stoffe entstehen).
- Wildtiere und Insekten schützen, indem wir Blumenwiesen für Bienen und Schmetterlinge anlegen oder Insektenhotels und Nistkästen für Vögel bauen.
- Einen Familienausflug in den Wald machen und die Natur entdecken – dabei aber keine Tiere stören oder jagen.
- Im Winter verwenden wir lieber Split, Sand oder Kies statt Streusalz.
- Ecosia statt Google nutzen und beim Suchen nebenbei Bäume pflanzen (lassen).
🚀 Größere Taten:
- Einen nachhaltigen Tiny Forest oder Gemeinschaftsgarten mit anderen gründen.
- Bäume pflanzen bzw. Aufforstungsprojekte unterstützen oder sich bei lokalen Initiativen engagieren.
16. Frieden, Gerechtigkeit & starke Institutionen
Ziel: Frieden schaffen, Rechtsstaatlichkeit gewährleisten, Grundfreiheiten schützen
✅ Einfache Maßnahmen:
- Demokratische Werte verteidigen, indem wir Wählen gehen und uns über Politik informieren (z.B. über die Bundeszentrale für politische Bildung, die Inhalte auch kindgerecht aufbereitet)
- Fake News und Desinformation nicht verbreiten, sondern bei Unklarheiten Fakten prüfen.
- Unseren Kindern Medienkompetenz beibringen oder Initiativen in Kita und Schulen anstoßen.
- Diskriminierung aktiv entgegenwirken, sei es im Freundeskreis oder im beruflichen Umfeld, und sich für Gerechtigkeit einsetzen.
- Richtig streiten lernen: fair und ohne Gewalt (in der Kommunikation und – natürlich – physisch).
🚀 Größere Taten:
- Sich als Wahlhelfer*in engagieren oder in Bürgerbeteiligungsprozesse (z.B. Bürgerverein) einbringen.
17. Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Ziel: In globaler Partnerschaft und auf allen Ebenen zusammenarbeiten
✅ Einfache Maßnahmen:
- Mit anderen über Nachhaltigkeit sprechen und damit ein Bewusstsein im eigenen Umfeld schaffen.
- Das eigene Wissen weitergeben und andere inspirieren (wie hier über meinen Blog)
- Mit Freund*innen zusammen nachhaltige Projekte starten – denn gemeinsam schaffen wir viel mehr (und es macht auch sehr viel mehr Spaß).
🚀 Größere Taten:
- Eine Familie in einem anderen Land unterstützen oder eine Patenschaft übernehmen.
- Gemeinsame Aktionen in Kita oder Schule starten (z. B. Müllsammeln, Tauschbörse oder Flohmarkt).
Vorbild sein
Nichts funktioniert aber so gut, wie selbst ein Vorbild für unsere Kinder zu sein. Kleine Handlungen im Alltag reichen dabei schon aus, um ein Bewusstein zu schaffen und die natürliche kindliche Neugier zu fördern.
„Kinder machen nicht das, was wir sagen, sondern das, was wir tun.“
– Jesper Juul (Dänischer Familientherapeut)
Und weil es so wichtig ist, wiederhole ich noch einmal das, was ich eingangs geschrieben habe: Jeder hat andere Ressourcen und Möglichkeiten, etwas zu tun. Das wichtigste ist, einfach anzufangen und sich die Dinge rauszusuchen, die wir leicht und ihne viel Aufwand in unseren Alltag integrieren können. Alles andere kommt von selbst.